Der Bauer und der junge Dieb
Es lebte einmal ein einfacher Bauer mit seiner Familie am Rande eines kleinen Dorfes im Ostallgäu. Mit ihnen lebte ein Junge aus dem Sudan, den sie vor zwei Jahren als Pflegekind aufgenommen hatten.
Eines Morgens dachte der Mann, dass es an der Zeit sei, Holz für den kommenden Winter zu hacken. Aber so sehr er sich auch bemühte, er konnte seine Axt nicht finden. Nach einer Weile hörte er auf, nach ihr zu suchen und kam zur der Schlussfolgerung, dass jemand die Axt gestohlen haben musste.
Es dauerte nicht lange, da kam ihm ein Verdächtiger in den Sinn: Achmet, ihr Pflegesohn. Sofort gingen dem Bauern einige Situationen der letzten zwei Wochen durch den Kopf, in denen Achmet sehr ungewöhnlich verhalten hatte. Ja, der Bauer war sich plötzlich sogar sicher, dass Achmet wie ein Dieb, aussah aus wie ein Dieb, misstrauisch schaute wie ein Dieb, nervös zusammenzuckelte wenn er angesprochen wurde und leise und nuschelte, so wie eben nur Diebe nuscheln.
Am folgenden Wochenende, als die beiden viel Zeit miteinander verbrachten, beobachtete der Pflegevater seinen Ziehsohn ganz genau, fand aber nicht die rechte Gelegenheit, ihn auf den Diebstahl anzusprechen.
Seine Frau fand die Axt noch bevor er Achmet zur Rede stellen konnte. Sie war ihrem Mann wohl hinter einen alten Schubkarren gefallen. In dem Moment realisierte der Bauer, dass er den Jungen ohne jeglichen Beweis schuldig gesprochen hatte.
Als der Bauer den Pflegesohn am nächsten Morgen in die Küche kommen sah, ging und sprach dieser – in seinen Augen und Ohren – schon wieder wie jedes andere Kind im Ostallgäu.
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