Vor vielen Jahren führte ich eine Liebesbeziehung mit einem Japaner. Obwohl er ein ganzes Stück kleiner war als ich, war Masahiro meine große Liebe. Er war ein wunderbarer, weiser Mann, der viel und gerne rauchte. Seine Eltern waren beide in den 80gern und überhaupt war seine Familie, die in Japan lebt, sehr gesund.
Masahiro ging davon aus, dass auch er mindestens 80 Jahre alten werden würde. Als wir zusammen waren, rauchte er immer noch, aber deutlich weniger als in den Jahren, in denen er beruflich in leitender Funktion in der ganzen Welt unterwegs war. Als wir uns kennenlernten, war er sehr vital und lebendig. Nach ein paar Jahren begann er allerdings, sich zu verändern. Er wurde ruhig und depressiv.
Nach einigen Wochen wurde ein Gehirntumor mit Mutterherd in der Lunge diagnostiziert. Sein Krankheitsverlauf war sehr schnell und bereits sechs Monate später war deutlich, dass er nur noch wenige Wochen leben würde. Drei Tage vor seinem Tod saß er auf seinem Bettrand, stütze sich mit den Händen auf den Oberschenkeln ab, schaute zum Boden und sagte immer wieder Kopf schüttelnd: „Scheiß Zigaretten! Scheiß Zigaretten!“
Danach war er still und wir saßen schweigen in seinem Zimmer. In diesem Moment schien ihm in voller Konsequenz bewusst zu werden, dass die Zigaretten der Grund für seine Todesursache waren. Ein paar Minuten später schaute er mich an und sagte: „Tue nichts, was du irgendwann bereuen könntest.“
Buchempfehlung
„Der kleine Achtsamkeitscoach!“