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Magic Moments: Räuchern! Lass los, was gehen möchte!

    Doris Iding - Meditationen zum Aufatmen. Blockaden lösen. Innere Weite erfahren.

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    Magic Moments: Räuchern!!! Lass los, was gehen möchte!

    17/12/2024

    Räuchergenuss nicht nur zur Weihnachtszeit

    Räuchern ist eines der ältesten Rituale der Menschheitsgeschichte und gleichzeitig ein sehr beliebter modernder Trend. Und ich liebe es, mit dem Feuer zu spielen und das Räucherwerk zu entzünden.

    Das Verbrennen von getrockneten Pflanzen und Harzen, Beeren und Wurzeln praktizierten auch unsere Ahnen, um sich mit einer spirituellen Dimension zu verbinden, Altes zu verabschieden, Schlechtes zu vertreiben und Gutes einzuladen. Und genauso tue ich es heute auch und verbinde mich über den Rauch sehr gerne mit der feinstofflichen, geistigen Welt.

    Besonders für jene Vorfahren, die in dörflichen Gegenden lebten, war das winterliche Räuchern ein fester Bestandteil, um Haus und Hof vor unerwünschten Geistern zu schützen. Denn sie waren durch die Nähe zur Natur noch viel unmittelbarer mit den Naturgeistern in Kontakt.

    Gleichzeitig wurde der Rauch auch von Städtern gerne als ein Bote genutzt, um Wünsche und Gebete an den Himmel weiterzuleiten. „Glück ins Haus – Unglück hinaus“ wurde gerne in den Raunächten wie ein Mantra wiederholt, um sicher zu gehen, dass das kommende Jahr ein gutes Jahr wird.

    Was unsere Vorfahren instinktiv wussten, ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen: die Räucherstoffe wirken über die Nase direkt auf das limbische System. Jenes Areal, in dem alle emotionalen Prozesse gesteuert werden. Dort angekommen, können die Räucherstoffe unsere Stimmung und Befindlichkeit positiv verändern. Blockaden können sich lösen, wir fühlen uns geerdeter und zentrierter und gleichzeitig auch verbundener mit den Sphären und Wesen, die für unser Auge nicht sichtbar sind. Der Körper entspannt sich und die Gedanken kommen zur Ruhe. Bereits ein kleines Räucherritual täglich kann Ihr Wohlbefinden und Ihre körperlich-seelische Balance positiv beeinflussen.

    Der Dezember ist besonders geeignet für das Räuchern. Die Adventszeit, die Wintersonnenwende, Weihnachten, Silvester, der Beginn des Neuen Jahres – und dann noch die Rauhnächte! Es gibt genug Anlässe, um sich durch kleine Räucherrituale von alten, schweren Energien zu befreien.

    Ob du die letzten Tage des Jahres täglich räuchern willst, die gesamten Raunächte durch oder nur ein einmaliges Reinigungsritual am Ende des Jahres machen möchtest, bleibt deinem Gefühl überlassen. Ich persönlich räuchere mittlerweile das ganze Jahr hindurch, weil es so viele kollektive Ängste und negative Energien gibt, dass ich das Gefühl habe, dass es nicht schaden kann, viel zu räuchern.

    Solltest du persönlich noch nicht so eine tiefe Liebe zum Räuchern entwickelt habe, wie es bei mir der Fall ist und du aber ein anstrengendes Jahr hinter dir hast, hast, in dem in den eigenen vier Wänden viel gestritten, geweint oder diskutiert wurde, empfiehlt es sich, die Räucherungen zu wiederholen. Damit gehst du auf Nummer sicher, dass die verschiedenen Räume auch tatsächlich von Wut, Angst, Eifersucht, Neid, Vorwürfen oder Zweifeln gereinigt wurden.

    Funktionales

    Für ein reinigendes oder inspirierendes Räucherritual brauchst du nicht nur gute Räucherstoffe, sondern auch gute Zubehör, damit du dich sorgenfrei auf deine Wünsche konzentrieren kannst. Achte bitte auf Folgendes: Die Schale oder Pfanne sollten feuerfest sein. Das Räuchergefäß kannst du mit Sand auslegen, um die Kohle darauf zu platzieren. Es sollte allerdings kein Vogelsand verwendet werden, weil dieser oft mit synthetischen Zusatzstoffen angereichert ist. Besonders empfehlenswert ist Räucherkohle. Sie ist selbstzündend, so dass der Funke schnell durch die Räucherkohle zieht. Eine kleine Zange bietet sich an, um mit der Kohle oder dem Räucherstoff zu hantieren. Wenn du eine schöne Feder besitzt, kannst du damit den Rauch verteilen, nachdem du den Räucherstoff auf die glühende Kohle gelegt hast.

    Es gibt auch sogenannte Räucherstövchen, die optimalerweise aus Ton sind und ein Edelstahldrahtsieb haben, auf dem die Räucherstoffe liegen. Ein Teelicht, dass unter dem Sieb angebracht wird, erwärmt die Duftstoffe und sorgt dafür, dass sich der wohltuende Duft im ganzen Raum ausbreitet. Ein Duftstövchen eignet sich besonders dann, wenn du das Räuchern zu einem täglichen Ritual machen möchtest.  

    Räucherstoffe

    Besonders gut bieten sich folgende Kräuter für die Rituale an.

    Beifuß: Dieses Kraut findet sich hierzulande leicht an Wegrändern. Es ist ein klassisches Schamanenkraut, weil es seine schützende und reinigende Wirkung hat. Es wird gerne verwendet, um Energien zu transformieren.

    Lavendel: Diese Heilpflanze stammt aus dem Mittelmeerraum und findet eine vielfältige Anwendung rund um den Schlaf und die Beruhigung des Nervensystems. Das lateinische Wort „lavare“ bedeutet reinigen und weist darauf hin, dass es bei Räucherungen besonders gerne für Reinigung eingesetzt wird.

    Salbei: Er ist der heimische Klassiker unter den Kräutern, die gerne für Rituale verwendet werden. Es heißt, dass er die Atmosphäre und Räume reinigt, in dem er störende Energie herausdränge.

    Schafgabe: Dieses Kraut finden wir hierzulande auf Wiesen. Als Räucherstoff stärkt es die Nerven und unterstützt uns, uns mit der eigenen Intuition zu verbinden. Die Schafsgabe gilt als eines der klassischen Orakelkräuter, die eingesetzt werden, um unsere feinstoffliche Wahrnehmung zu aktivieren.

    Reinigungsritual

    Zum Start der Rauhnächte empfiehlt es sich, die ganze Wohnung einmal komplett zu reinigen und auszuräuchern. So wie das Putzen die alltägliche Form der Reinigung darstellt, so ist das Räuchern die energetische Form und ist genauso wirksam.

    Reinigungsmischung: 2 Teile Salbei und 1 Teil Lavendel / ein Räucherbündel aus Salbei

    So gehst du vor: Öffne Fenster und Balkon- oder Terassentüren, damit der Rauch abziehen kann. Beginne an der Wohnungs- oder Haustüre und jeweils an der Zimmertüre. Gehe dann alle Räume durch und beziehe auch die Ecken mit ein. Lasse dir Zeit. Wenn du siehst, dass an einer Stelle besonders viel Rauch entsteht, bleibe hier stehen und verweile hier ruhig etwas länger.  

    Zum Ende der Raunächte am Dreikönigstag kannst du dein Heim mit Weihrauch, Myrrhe und Rose segne. So setzt du einen klaren Übergang in eine neue Zeit. Vergegenwärtige dir ganz bewusst, was du in diesem Neuen Jahr gerne an Energien einladen möchtest.

    Tägliches Räucherritual

    Du kannst eine Räucherung auch in deine Morgenmeditationsroutine integrieren. Du hast keine? Dann ist es eine gute Möglichkeit, damit zu beginnen!

    Bereite dir dafür eine Räucherung auf einem Stövchen kurz vor der Meditation vor. Wähle eine der oben genannten Räucherstoffe aus oder lasse dich in einem Bioladen inspirieren. Dort werden mittlerweile viel fertige Räuchermischungen angeboten. Um eine neue Routine zu etablieren, ist es empfehlenswert, dies immer zur gleichen Zeit zu tun. Vielleicht möchtest du dir sieben Tage lang 7 Minuten dafür schenken, bevor du zum Beispiel deinen Kaffee oder Tee trinkst. Probiere es einmal eine ganze Woche lang aus. Du wirst erstaunt sein, wie ein so kleines Ritual dein Leben reinigen, stärken und bereichern wird.

    Gute Energien für deinen Tag

    Du sitzt aufrecht auf einem Stuhl. Die Füße haben guten Kontakt mit dem Boden. Die Handflächen ruhen nach oben geöffnet auf den Oberschenkeln. Schließe dann deine Augen. Atme zuerst in dein Herz ein und zwischen deine Schulterblätter aus. Alle Anspannung weicht so durch die Ausatmung von dir. Lenke deine Aufmerksamkeit auf deine Hände. Nimm die Handinnenflächen wahr und jeden einzelnen Finger. Lenke deinen Aufmerksamkeit dann weiter auf deine Füße, auf das Fußgewölbe, die Fersen, jeden einzelnen Zeh und den Fußrücken. Kannst du die Energie in deinen Händen und Füßen wahrnehmen, wenn du dich darauf konzentrierst und in die einzelnen Regionen hineinatmest?

    Wähle dann eine Qualität, die du für den Tag gerne in dein Leben einladen würdest. Ruhe. Offenheit. Gelassenheit. Liebesfähigkeit. Gleichmut. Weisheit. Entschlossenheit. Großzügigkeit. Mitgefühl. Intuition. Vielleicht gibt es etwas ganz anderes, was dein Leben bereichern würde.

    Sage dann entweder laut oder innerlich: Ich bin (zum Beispiel) Weisheit.   

    Stelle dir dann vor, wie diese Qualität den ganzen Tag, deinen Geist, deine Gedanken, dein Handeln und all deine Vorhaben und Taten durchdringt.

    Mache mit Hilfe eines Räucherrituals das Beste aus einem neuen Tag oder das kommende Jahr.

    Christine Fuchs: Räuchern in den 12 Raunächten. Räucherstoffe für tiefe Rituale, Schutz und Heilung. Nymphenburger Verlag, 20 EURO